Unser Verstand in unserer Persönlichkeit
Unser Verstand sieht sich als das Höchste unserer Persönlichkeit.
Der Verstand sieht sich selbst als das Höchste. Der Tod ist für unseren Verstand das Schlimmste, denn der Verstand hört auf zu existieren. Der Verstand sieht den Tod als Schluss – aus – Ende. Aus diesem Grund nimmt eine materialistisch geprägte Welt den körperlichen Tod als das schlimmste Ereignis wahr. Daher wird der Tod im Leben ausgeklammert und ins Unterbewusstsein verdrängt. Demnach bewertet der Verstand das Bewusstsein nur als Teil des Gehirns und nicht als unseren höchsten Chef. Der Verstand als unser Ego in einer gegenständlichen Existenz will selbst sein eigener und herausragender Häuptling sein. Aus der Sichtweise vom Verstand ist die materialisierte Welt mit seinen Statusobjekten zielorientiert. Wir als unser körperliches Ego sind unserem „Ich“ verpflichtet. Der Verstand als unser „Ich“ und als das Ego spielt dabei die Hauptrolle. Zum Lebensende hat der Verstand seine Mission erfüllt und kann danach mit unserem kompletten Körper sterben. Dementsprechend sieht ebenfalls die Lebenseinstellung von absolut verstand-orientierten Menschen so aus, dass sie an kein Leben danach glauben. Für sie ist nach dem Tod kein „Danach“ vorhanden. Dies sind auch die Auswirkungen aus einer über hundertjährigen Wissenschaftsepoche als eine „Wissenschaft ohne Seele“. Die materielle Lehre erkennt keine Seele (als Bewusstsein) an.
(Nur kurz die Frage zu klären, das Selbstbewusstsein ist die Sichtweise, wie unser Ego sein eigenes „Selbst“ als „Ich“ kennzeichnet.) Der Verstand lebt von den Erfahrungen der Vergangenheit und dem sich daraus entwickelnden persönlichen Status. Der Verstand möchte von allem Moderneren und Schönen immer mehr besitzen. Da der Verstand nur die Vergangenheit kennt, orientiert er sich auf reichliche Reserven anzulegen. Zu früheren Zeiten wurde damit das Überleben gesichert. Diese Handlungsweisen sind aber in unserer Umwelt unbegründet. Mit dem Anhäufen schaden wir sogar die Außenwelt, da wieder mehr belastenden Müll produziert wird. Wir hinterlassen stets in der Umwelt einen ökologischen Fußabdruck.
Wir wissen, dass Besitz eine Belastung ist.
Der Besitz ist in einer materialisierten Welt der Status einer fremdbestimmten Belohnung für geleistete Arbeiten. Viele Dinge leisten wir uns wegen der Leute oder aus Sozialneid. Alles, was wir denken und vollbringen, ist von Status-Richtlinien geprägt. Ein Mensch, der glücklich ist und liebt, sehnt sich nicht nach Besitz. Er lässt sich nicht durch Macht, Status oder Autorität verführen. Zitat von Jiddu Krishnamurti als Philosoph lebte 1895 bis 1986.
Der Statusbegriff der Fremdbestimmung sagt mir, welche Dinge ich im Leben benötige. Alles, was ich nicht wirklich gebrauchen kann, ist Ballast. Den Besitz erarbeite ich mir und kann ihn als Belohnung durch Fremdbestimmung anschaffen. Die Hauptsache, dass das Eigentum und die sogenannten notwendigen Dinge nicht zum Leid anderer Lebewesen und auf Kosten der Natur und Umwelt geschaffen wurden. Wie viel Besitz jedem einzelnen Menschen zusteht, ist sehr individuell. Manche Menschen benötigen mehr Raum und Platz sowie mehr Gegenstände und sogar mehr Luxus. Andere Personen sagen, sie gebrauchen nur 100 Dinge und leben 16 Quadratmeter Wohnraum. Dafür sind diese sparsamen Menschen in Gruppen organisiert und verbringen ihre Freizeit mit Freizeitaktivitäten im öffentlichen Raum.
Wenn jetzt der Drang nach mehr haben wollen hinzukommt, ist der Weg zur zunehmenden Anhäufung von unnötigen Wertsachen nicht weit. Jedes Mal, wenn wir uns etwas Neues leisten, sind wir glücklich, das Gewünschte zu bekommen. Wir besitzen jetzt das, was wir wollten, aber dieses Glücksgefühl hält nicht lange an, wir sind wieder unzufrieden und benötigen, um unsere Sucht zu befriedigen, immer mehr.
Anstatt Besitz anzulegen, können wir als Belohnung etwas Neues erleben. Liebe, regelmäßige Erholung und Aktivitäten tun unserer Seele gut. Die glücklichen Gefühle von freudvollen Begebenheiten bleiben in der Erinnerung und sind immer nachhaltig. Erlebnisse kommen von innen heraus und sind selbst bestimmend. Dabei bekommen wir das Gefühl der Zufriedenheit.
Die Gemeinsamkeit in der Gemeinschaft der Gesellschaft
„Hebe die Gemeinsamkeiten hervor und bringe Herz sowie Verstand in Einklang! Schon das bewusste Leben ist ein kleiner Schritt, der eine große Wirkung auf die Umwelt hat. Jeder Tag führt dich einen Schritt weiter zur Sinnhaftigkeit deines Lebens!“
Leider verlieren wir die Gemeinsamkeit, indem wir dem Motto folgen: „Immer mehr und immer das Neueste besitzen zu müssen.“
Prof. Peter Wippermann, Trendforscher und Mitbegründer des Hamburger Trendbüros, drückte es sinngemäß aus:
„Früher war der Status definiert durch das, was ich brauchte, um mich darzustellen. Es war wichtig, in der Gesellschaft etwas zu repräsentieren. Man wollte sich öffentlich präsentieren!“
Heute bezieht sich der Status auf Individualität. Man strebt danach, sich als außergewöhnlich aus der Masse abzuheben. Es geht um Besitz oder Inszenierung. Nicht mehr der Maßanzug zählt, sondern das Außergewöhnliche.
In der Gesellschaft herrscht Ausbeutung und erbarmungslose, gefühllose Absatzsteigerung durch kritische Werbung.
Im Arbeitsleben mangelt es an Selbstbestimmung. Viele Arbeitnehmer müssen für geringe Entlohnung immer mehr leisten.
Über soziale Maßnahmen wird viel gesprochen, doch in der realen Arbeitswelt geraten immer mehr soziale Errungenschaften in Vergessenheit. Die Ungleichheiten in der Gesellschaft wachsen.
Die Gleichgültigkeit der Menschen steigt; jeder möchte seinen eigenen Lebensstandard bewahren. Niemand möchte von seinem Luxus zurücktreten. Niemand möchte in der Gesellschaft etwas verändern.
Wir akzeptieren jede Form der Fremdbestimmung und leisten immer mehr. Unsere Gedanken kreisen nur noch um Geld und den Konsum, um immer mehr zu besitzen.
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